Träumen Sie auch davon, das ganze Jahr über selbst gezogenes, gesundes Gemüse auf den Tisch zu bringen? Im Freiland ist das gar nicht so einfach, im geschützten Gewächshaus sind dagegen sichere und größere Ernten möglich. Mit einer geschickten Anbauplanung und den richtigen Gemüsearten lassen sich bis zu fünf Ernten pro Jahr realisieren. Wichtige Tipps und worauf Sie beim ganzjährigen Gemüseanbau in Ihrem Gewächshaus achten müssen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Vor dem Start ins Gartenjahr ist ein Anbauplan sehr nützlich. Notieren Sie sich, was Sie im Gewächshaus kultivieren möchten und wann das Gemüse ausgesät bzw. gepflanzt wird.
Als Inspiration soll Ihnen dabei nachfolgende Grafik dienen. Hier sehen Sie beispielhaft, in welchem Zeitraum das Gemüse geerntet werden kann – suchen Sie sich einfach Ihr Lieblingsgemüse aus und gehen Sie dann zur Detailplanung über.
Einen Überblick über den Gemüseanbau von der Aussaat- und Pflanzzeit über die Aussaattiefe bis zur Keimtemperatur und dem Pflanzabstand finden Sie in unserem Kulturkalender .
Angefangen bei Winterrettich und Radieschen, die schon Anfang/Mitte Februar direkt im Gewächshaus ausgesät werden, gefolgt von Erbsen und Rote Bete mit einer ersten Aussaat Ende Februar kann das Gemüseanbaujahr im Gewächshaus schon in der kalten Jahreszeit beginnen. Möchten Sie so früh wie möglich die ersten Gemüse ernten, ist eine Vorkultur auf der Fensterbank oder im Anzuchtkasten genau richtig. Mehr dazu erfahren Sie im Ratgeber Anzucht . Bei einer Vorkultur von Kopfsalat, können Sie dann schon im März/April den ersten Salat ernten.
Pflanze | Kultivierungsdauer im Gewächshaus von der Direktsaat bis zur Ernte |
Asiasalate | ca. 30 - 45 Tage |
Buschbohnen | ca. 60 - 80 Tage |
Karotten | ca. 80 - 100 Tage |
Radieschen | ca. 40 - 50 Tage |
Spinat | ca. 40 - 60 Tage |
Schnittsalat | ca. 21 - 45 Tage |
Winterportulak | ca. 40 - 50 Tage |
Bedenken Sie: Je kälter es ist, umso länger dauert die Kultivierung von der Aussaat oder Pflanzung bis zur Ernte.
Nach den ersten frühen Aussaaten von Radieschen & Co. können nun auch Gemüse wie Brokkoli, Sommer-Blumenkohl und Kohlrabi vorgezogen und gepflanzt oder ab April auch direkt ins Gewächshaus gesät werden. Schauen Sie bei den Sorten genau auf die Kulturdauer, so kann bereits im Vorfeld schon das nachfolgende Gemüse eingeplant werden. Ist der winterliche Feldsalat geerntet, können auf das frei gewordene Beet Kohlrabi kommen, die im Mai erntereif werden und neuen Platz für Tomaten, Gurken oder auch Paprika und Auberginen schaffen.
Fruchtgemüse wie Tomaten und Gurken lieben Sonne und Wärme und kommen erst ins Gewächshaus, wenn u.a. die Bodentemperaturen mindestens 15 °C, besser 18 °C betragen. Zunächst werden – auch bei anderen Nachkulturen – alle Ernterückstände entfernt und der Boden tiefgründig gelockert. Tomaten und Gurken sind hungrig und sollten für eine gute Ernte ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Hierzu eignet sich hervorragend ein Naturdünger aus Pferdemist, welcher auch über das Gießwasser zugeführt werden kann. Im Gewächshaus sind diese Gemüse besonders gut aufgehoben, weil es den optimalen Schutz bietet. Alles über Anzucht, Pflanzung, Pflege und Ernte finden Sie in den Ratgebern Tomaten und Gurken .
Gurken vertragen keine Zugluft und sollten nicht in unmittelbarer Nähe der Gewächshaustür kultiviert werden. Als Standort eignen sich geschützte Bereiche, wie beispielsweise die Ecken des Gewächshauses oder der Hintergiebel.
Warum kümmert das Gemüse und wächst nicht richtig? Diese Frage stellen sich Gärtnerinnen und Gärtner immer wieder.
Eine mögliche Ursache könnte das Auftreten von Krankheiten und Schädlingen sein. Daher sollte man es möglichst vermeiden, Gemüse immer am gleichen Ort anzubauen, sonst kann es zu bodenbürtigen Krankheiten kommen. Tomaten sollten idealerweise nicht immer am selben Ort wachsen, ebenso wenig wie die mit ihnen verwandte Paprika. Das bedeutet, dass Pflanzen der gleichen Familie möglichst nicht nacheinander angebaut werden sollten. Bei Kohlpflanzen besteht bspw. die Gefahr, dass sich Krankheiten wie die Kohlhernie ausbreiten. Wenn sich die Pflanzen nicht gut entwickeln oder wenn Sie Wucherungen an den Wurzeln feststellen, sollten Sie auf der betroffenen Fläche möglichst drei Jahre lang kein Kohlgemüse mehr anbauen, damit den Schädlingen und Krankheiten der Nährboden entzogen wird.
Hinzu kommt, dass z.B. Tomaten und Gurken zu den Starkzehrern gehören, also dem Boden Nährstoffe entziehen und ihn über mehrere Jahre hinweg auslaugen können. Ist ausreichend Platz vorhanden, so empfiehlt es sich, zwischen Stark- und Schwachzehrern zu wechseln. Darüber hinaus kann durch eine gute Bodenpflege, wie beispielsweise durch Düngung mit Kompost oder Pferdemist, für neue Nährstoffe und gesundes Bodenleben gesorgt werden. So sichern Sie sich über viele Jahre hinweg gute Erträge.
Starten Sie jetzt nochmal durch mit Erbsen, Möhren, Rettich, Radieschen, Salaten und noch mehr. Das Gemüse kann auch im Herbst noch ausgesät und gepflanzt werden und liefert dann im Winter Frisches für die Küche. Bis in den November hinein sind im Gewächshaus Aussaaten kältetoleranter Arten wie Feldsalat, Winterportulak und Spinat möglich. Wichtiger als im Frühjahr ist ein gutes Timing. Sinkende Temperaturen und kürzer werdende Tage verlangsamen das Wachstum und das müssen Sie im Blick behalten. Entscheidend ist deshalb auch die Sortenwahl. Eine weitere Option ist natürlich auch die Pflanzung von Setzlingen. Keimzeit und erste Jungendentwicklung werden dadurch praktisch übersprungen, das spart Zeit.
Winterportulak, Pflücksalate, Mangold und andere Gemüse können mehrmals beerntet werden. Es wird dafür nie alles abgeschnitten, sondern meist die äußeren Blätter – die inneren Blätter, die sogenannten Herzblätter, lässt man stehen. Auf diese Weise treiben Salat & Co. wieder aus.
Bei so manchem Gemüse wie Radieschen, Rettich, Spinat und Kohlarten gibt es verschiedene Aussaat- und Pflanztermine. Achten Sie daher bereits beim Kauf von Samen oder Pflanzgut auf die richtige Auswahl. Neben Sorten, welche ganzjährig ausgesät oder gepflanzt werden können, sind auch spezielle Sommer-, Herbst- und Wintersorten erhältlich, wie bspw. bei Salaten, Rettich oder Blumenkohl. Wintersorten würden bei einer Aussaat im Sommer sehr schnell schießen und sind daher ungeeignet.
In der folgenden Tabelle erhalten Sie einige ausgewählte Sorten für den Anbau im Sommer bzw. Herbst- und Winter:
Gemüse | Sorten Sommer | Sorten Herbst und Winter |
Kohlrabi | Superschmelz, Blaro, Lanro | Azur, Kossak, Superschmelz |
Rettich | Hilds Neckarruhm, Rex, Neptun, Ostergruß | Münchner Bier, Runder & Langer Schwarzer, Blauer Herbst & Winter |
Blumenkohl | Erfurter Zwerg, Alpha | Herbstriesen |
Fünf Ernten sind im Gewächshaus vor allem auch deshalb möglich, weil es unter Glas einfach immer etwas wärmer und geschützter als im Freiland ist. Mit einer Isolierung aus Noppen- oder Luftpolsterfolien können Sie die winterlichen Gemüse wie Feldsalat, Spinat, Winterportulak, Grünkohl und Winterrettich besonders schützen. Wer ein beheiztes Gewächshaus sein Eigen nennt, kann darüber hinaus den ganzen Winter über auch Kohlrabi, Radieschen und Salate ernten. Lesen Sie dazu mehr im Ratgeber Gewächshausnutzung im Herbst und Winter . Optimal gestaltet sich der Gemüseanbau in Gewächshäusern vom Typ Botanis. Hier lassen sich die großzügigen Beetflächen nämlich auch von außen bestellen.
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