Kaum ist das letzte Wintergemüse im Gewächshaus geerntet, da stehen schon die ersten Kulturen im neuen Jahr an. Jetzt können Pflanzen von kältetoleranten Gemüse- und Salatsorten ins Gewächshaus gesetzt werden.
Damit die Pflanzen gut gedeihen, gibt es jedoch einige Vorbereitungen zu treffen!
Ausgepowert ist die Erde im Gewächshaus, schließlich hat sie im letzten Jahr nacheinander bis zu drei Kulturen mit Nährstoffen versorgt. Eine weitere üppige Ernte ist nur gesichert, wenn der Nährstoffvorrat wieder aufgefüllt wird. Wie stark der Humusvorrat abgebaut wurde, erkennen Sie meist deutlich am gesunkenen Erdniveau, das sich an den Seitenwänden abzeichnet. Dieser Vorgang ist normal, denn im feuchten und warmen Treibhausklima wird der Humus schneller abgebaut als im Freiland. Viele Gewächshauspflanzen - vor allem Starkzehrer wie Tomaten und Gurken - verbrauchen während ihres Wachstums außerdem viele Nährstoffe der Erde.
Organische Nährstoffe aufstocken: Nährstoffe, die durch die Ernte aus dem Gewächshaus entnommen wurden, werden gezielt ersetzt. Dafür bringt man eine dünne Kompostschicht aus und arbeitet sie leicht in den Boden ein. 5 bis 10 Liter pro Quadratmeter sind eine gute Orientierung. Das entspricht einer 0,5 bis 1 Zentimeter hohen Schicht. Mist - vom Rind oder vom Pferd und am besten mit Stroh vermischt - sollte verrottet und mindestens ein Jahr abgelagert sein, ehe er im Gewächshaus ausgebracht wird. Wer genau wissen will, welche Nährstoffe dem Boden fehlen und welche reichlich vorhanden sind, führt am besten alle paar Jahre eine Bodenanalyse durch.
Die Bodenvorbereitung: Vor Kulturbeginn lockern Sie den Boden mit einer Grabegabel, dadurch entstehen neue Luft- und Wasserporen. Bitte das Beet dabei nicht unnötig betreten, das führt zu unerwünschter Verdichtung. Pflanzenreste - vor allem solche, die sichtbar von Krankheiten befallen sind - sowie Unkräuter bitte sorgfältig entfernen, denn in ihrem Schutz halten sich den Winter über manche Schädlinge.
Mist- oder Strohpackung im Untergrund: Sie wirkt wie eine Bodenheizung, denn beim Zersetzungsprozess entsteht Wärme. Am besten eignet sich frischer Pferdemist. Zuerst wird der Boden im Gewächshaus 50 Zentimeter tief ausgehoben. Dann die Mistpackung etwa 30 cm dick ausbringen und mit einer Auflage von gut 20 Zentimeter Erde abdecken. Der Dung sollte feucht sein, eventuell gießt man mit warmem Wasser an. Bitte nicht zu dicht packen, das verzögert die Wärmeentwicklung. Frühestens nach einer Woche, wenn die Ammoniakgase entwichen sind, beginnt man mit der Kultur. Es ist normal, dass das Beetniveau bis dahin leicht nach unten sackt. Empfehlenswert ist die Mistpackung nur unter stark zehrenden Kulturen wie Fruchtgemüse- für Schwachzehrer wie Salat kann der Stickstoffgehalt zu hoch sein.
Gewächshausboden ganzjährig feucht halten: Anders als im Freiland, wo der Boden sich mit Schnee oder Regen vollsaugen kann, trocknet das Substrat im Gewächshaus den Winter über aus. Darunter leiden die Bodenlebewesen, welche die organischen Bestandteile umsetzen, denn sie brauchen Wasser für ihren Stoffwechsel. Um sie zu erhalten, sollten Sie auch den Winter über dafür sorgen, dass die Gewächshauserde feucht bleibt. Beispielsweise können Sie Schnee oder das Wasser der übervollen Regentonne in das Gewächshaus befördern. Zusätzlich hält sich die Feuchtigkeit besser im Boden, wenn Sie den Winter über Gründüngung aussäen oder den Boden mit einem Mulchvlies abdecken.
Heutige Gewächshausscheiben sind so konzipiert, dass sie möglichst viel Sonnenlicht ins Innere dringen lassen. Die besten Scheiben nützen aber nichts, wenn sich der alltägliche Schmutz darauf ablagern kann. Von außen trifft Regen und Schnee auf die Verglasung und mit dem Niederschlag Staub und Laub. Von innen verschmutzen die Scheiben durch hochspritzendes Gießwasser, aber auch durch Mikroben oder Algen, die sich bei der hohen Luftfeuchtigkeit prächtig entwickeln. Die Folge: Die Sonnenstrahlen prallen verstärkt ab, der Glashauseffekt verringert sich.
Wer noch früher mit der Bepflanzung im Gewächshausbeet beginnen möchte, setzt auf gute Isolierung sowie zusätzliche Wärme. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Um die Isolierung des Gewächshauses zu erhöhen und die Kältebrücken zu beseitigen, kann eine zusätzlich dämmenden Schicht aus Luftpolsterfolie eine sinnvolle Ergänzung sein.
Kommt es zu Kälteeinbrüchen, wenn die Jungpflanzen bereits ausgebracht sind, schützt man sie mit Vliesen vor Frost. Bei Bedarf können Sie auch zwei übereinander legen. Noch besser gelingt der Schutz allerdings durch den Einsatz einer variablen Beetabdeckung, welche dafür sorgt, dass das Vlies nicht auf den teils noch empfindlichen Jungpflanzen aufliegt und diese erdrückt. Ganz wichtig: Tagsüber oder gleich nach der Kälteperiode das Vlies wieder abnehmen, damit es nicht zum Hitzestau kommt.
Die mit Wasser befüllten Schläuche werden in einem Abstand von ca. 20 cm in die Beete gelegt. Sie heizen sich tagsüber auf und geben die Wärme nachts kontinuierlich ab. Damit erhalten Sie kostenlose Wärmeenergie, welche zusätzlich die Erde erwärmt und dadurch das Pflanzenwachstum deutlich steigert sowie Pilzkrankheiten reduziert.
Tipp: In Kombination mit dem Vlies lässt sich der wärmende Effekt des Schlauches noch steigern.
Eine Gebläseheizung tut nicht nur den Pflanzen gut, sondern auch den Menschen, die das Glashaus als Aufenthaltsort nutzen. Vor allem Fans exotischer Gewächse und Früchte greifen gern auf so eine Wärmequelle zurück. Der große Vorteil: einmal eigestellt regelt die strombetriebene Heizung die Temperatur völlig selbstständig. Wer es noch genauer mag, kann ein digitales Thermostat mit separatem Temperaturfühler einsetzen, welches sich aufs Grad genau einstellen lässt. Ist kein Strom vorhanden hat, kann auf eine propangasbetriebene Gewächshaus-Heizung zurückgriffen werden. Hier empfiehlt sich zusätzlich der Einsatz eines Solar-Umluftventilators, um insbesondere tagsüber für eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu sorgen.
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