Der Sommer geht zu Ende, die Tage werden dunkler, die Temperaturen kühler. Nicht nur im Garten, sondern auch im Gewächshaus ist es Zeit, sich auf die kalten Monate vorzubereiten.
Egal, ob Sie Ihr Gewächshaus im Winter für weitere Gemüsekulturen oder als Überwinterungsplatz für Kübelpflanzen nutzen wollen – bevor die kalte Jahreszeit kommt, stehen ein paar abschließende und vorbereitende Arbeiten an. Das gilt auch für diejenigen, denen es schon wieder ganz früh in den Fingern juckt, um mit der nächsten Anzucht zu beginnen. Je besser alles in Schuss ist, umso leichter gelingt der Neustart.
Je nach Gemüseart und -sorte wird die letzte Ernte der Sommerkulturen im September und Oktober eingefahren. Die Kulturzeit lässt sich auch im Gewächshaus durch Vliese, die bei Nachtfrost um die Pflanzen gewickelt oder aufgelegt werden, verlängern.
Pflücken Sie unreife Tomaten einzeln vom Strauch und legen Sie sie zusammen mit reifen Tomaten in eine Obstschale. Stellen Sie diese in einem warmen trockenen Raum auf, 18-20 °C sind ideal. Die unreifen Früchte können auch in Papier eingewickelt werden, denn Licht ist für den Prozess nicht nötig. Durch das Verpacken wird das Reifegas gestaut. Noch schneller geht's, wenn Sie Äpfel oder Bananen dazulegen, die selbst viel Ethylen verströmen. Kontrollieren Sie die Früchte täglich, nach wenigen Tagen sollten sie reif sein.
Nach der Ernte entfernen Sie in den Beeten alle Pflanzenreste inklusive Wurzeln sowie möglicherweise vorhandene Beikräuter. Das ist wichtig, denn in ihren Trieben könnten Krankheiten überwintern. Der Grünabfall wandert auf den Kompost. Eine Ausnahme bilden von Kohlhernie oder Monilia befallene Pflanzenteile, denn die Erreger können auch im Kompost überleben. Ebenso sind Samenunkräuter, die bereits Samen gebildet haben, auf dem Kompost fehl am Platz - diese gehören in die Biotonne oder werden zum öffentlichen Grünabfall gebracht. Belässt man sie auf dem Kompost, verteilt man sonst die Samen beim Ausbringen im ganzen Garten. Auch Haltestäbe und Aufbindefäden sollten gesäubert. Schnittwerkzeuge können Sie mit Alkohol desinfizieren.
Damit das Bodenleben nicht leidet, ist im Herbst und Winter etwas Bodenpflege notwendig. Dazu gehört, dass der Boden feucht gehalten wird und nicht austrocknet. Eine Bedeckung mit Mulch aus organischen Materialien wie beispielsweise Rasenschnitt oder mit Mulchfolie ist ebenfalls ratsam, das Ansäen von Gründüngung eine weitere Möglichkeit.
Licht ist im Winter eher "Mangelware". Um es optimal einzufangen und zu nutzen, sollten die Scheiben des Gewächshauses - egal ob sie aus Glas oder Hohlkammerplatten bestehen - sauber sein. Praktische Hilfsmittel wie eine rotierende Waschbürste leisten dabei gute Dienste. Bei hartnäckigen Verschmutzungen können Sie etwas Kaliseife verwenden. Lesen Sie zum Thema Bodenpflege und Reinigung auch unseren Ratgeber "Frühjahrsputz im Gewächshaus" .
Was in der kalten Jahreszeit im Gewächshaus möglich ist, hängt davon ab, ob es beheizt oder unbeheizt ist. Im unbeheizten Gewächshaus liegen die Temperaturen immer noch einige Grad höher als im Freiland. Bis November können Sie kältetolerante Arten, zum Beispiel Feldsalat, Spinat und Winterportulak, aussäen oder pflanzen und im Winter ernten.
Beim beheizten, frostfreien Gewächshaus stehen ihnen zusätzliche Kultur-Möglichkeiten offen, es kann durchgängig gesät und geerntet werden. Außer den Arten, die auch im unbeheizten Gewächshaus funktionieren, sind im November zum Beispiel Kohlrabi, Winter-, Pflück- und Schnittsalate, Radieschen oder Rucola möglich, im Dezember Feldsalat, Radieschen oder Spinat. Kohlrabi, Pflück- und Schnittsalate sowie Radieschen sind dann im Januar die ersten Gemüse.
Ob Sie Pflanzen im Gewächshaus überwintern können, hängt von den Innentemperaturen ab. Im unbeheizten Gewächshaus lagern Sie nur Kübelpflanzen, die auch Fröste vertragen. Von einem Kalthaus spricht man, wenn das Gewächshaus frostfrei gehalten und Temperaturen bis 12 °C erreicht werden. Dann finden zum Beispiel mediterrane Arten wie Feige, Lorbeer, Olive, Zitrusbäumchen oder Oleander einen guten Platz zum Überwintern. Im temperierten Kalthaus bei 12 bis 18 °C fühlen sich auch Bougainvilleen, Mandevilla, Wandelröschen oder Zierbananen wohl. Für Exoten oder tropische Pflanzen sind permanent 18 bis 24 °C nötig, dann spricht man von Warm- oder Tropenhaus.
Und, egal ob beheizt oder unbeheizt – im Gewächshaus können Sie definitiv früher mit der Anzucht beginnen als auf der Fensterbank oder im Freiland.
Machen Sie im Herbst einen ausführlichen Kontroll-Rundgang ums und durchs Gewächshaus.
Um das Gewächshaus zu beheizen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Am meisten verbreitet sind strom- oder gasbetriebene Geräte. Für erstere ist ein Stromanschluss notwendig, der sollte schon bei der Planung berücksichtigt werden. Der Vorteil dieser Heizart: Es entstehen keine Emissionen und die Energiequelle ist permanent verfügbar. Gasbetriebene Heizungen sind flexibel einsetzbar und effizient. Eine ausreichende Frischluftzufuhr ist notwendig, damit die Flamme nicht erlischt. Wer schon eine Heizung besitzt, nimmt sie vorab probeweise in Betrieb und prüft, ob alles funktioniert. So haben Sie noch genug Zeit, um die Heizung zu reparieren oder auszutauschen. Damit Sie gelassen in die Wintersaison starten können, sollte auch der Gasvorrat aufgefüllt sein.
Unnötige Heizkosten vermeiden Sie durch die richtige Steuerung der Heizung, zum Beispiel mit Hilfe eines elektronischen Thermostates . Dieses Gerät hat die gewünschten Temperaturen im Blick und regelt die angeschlossenen Geräte wie Heizungen, Heizplatten oder Lüfter. So wird weder zu viel noch zu wenig geheizt.
Mit einer Isolierung des Gewächshauses können Sie die Temperatur im Gewächshaus beeinflussen und die Wärme im Haus halten. Damit sparen Sie effektiv Energie und Heizkosten, je nachdem 30 bis 50 Prozent. Effizient sind Noppen- und Luftpolsterfolien , die an den Wänden mit speziellen Befestigungs-Clips angebracht werden. Bedenken Sie bitte, dass durch die Folien etwas weniger Licht im Inneren ankommt. Die einzelnen Bahnen verbinden Sie am besten mit einem Spezialklebeband.
Die Luftpolsterfolie können Sie auch nutzen, um das Gewächshaus zu unterteilen und mit "Folien-Vorhängen" einzelne kleinere Bereiche zu schaffen, wie ein Haus im Haus. So besteht die Möglichkeit, nur einen bestimmten Teilbereich zu beheizen und zu nutzen - auch das spart Energie.
Das Fundament sowie die Bodenfläche lassen sich innen mit Styropor- oder Styrodurplatten isolieren. So kann man Bodenfrost entgegenwirken. Bei vielen unserer Gewächshäuser wird der optionale Einsatz von Styrodur unter dem Fundamentrahmen bereits beim Bau empfohlen.
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