Kräuter

Kräuter anbauen und genießen

Von Kräutern kann man nie genug bekommen. Ob heimische Pflanzen oder solche aus weit entfernten Gegenden dieser Welt – sie sind gesund, aromatisch und nützlich. Platz für die Lieblingskräuter finden sich im Garten, Hochbeet, Gewächshaus, in Töpfen und Kübeln auf dem Balkon und sogar auf der Fensterbank.

Kräuter

Ratgeber-Inhalt

  • Die Auswahl der richtigen Kräuter
  • Der perfekte Standort und Boden für Kräuter
  • Kräuter im Hochbeet
  • Die beliebtesten Kräuter
  • Kräuter aussäen
  • So pflanzen Sie die Kräuter aus
  • Kräuter richtig pflegen,ernten und konservieren
  • So lassen sich Kräuter vermehren

Kräuter selbst zu kultivieren, ist gar nicht schwierig und hat von der ganz frischen Ernte bis hin zur großen Sortenauswahl viele Vorteile. Aber was versteht man eigentlich unter dem Begriff "Kräuter"? Verschiedene Pflanzengruppen können gemeint sein, wenn von Kräutern die Rede ist: Ein- und Zweijährige, Mehrjährige, also Stauden, und zwiebelartige Kräuter. Zu Kräutern werden außerdem nicht nur krautig wachsende Pflanzen gezählt, wie die Ringelblume, sondern auch Halbsträucher, zu denen beispielsweise Lavendel und Thymian gehören.

Die Auswahl der richtigen Kräuter

Aller Anfang ist leicht und zuerst, noch bevor der passende Platz für die Pflanzen ausgesucht wird, haben Sie die Wahl. Listen Sie alle Kräuter auf, die Ihnen gefallen - und dann müssen Sie schauen, ob der Platz im Garten ausreicht.

  • Steht eher die deftige deutsche Küche auf dem Speiseplan, dann sind Borretsch, Dill, Brunnenkresse, Kerbel, Petersilie und Schnittlauch die erste Wahl.
  • Wer die leichte mediterrane Küche liebt, ist mit Basilikum, Bohnenkraut, Estragon, Thymian, Rosmarin und Salbei gut beraten.
  • Für Liebhaber der asiatischen Küche kommen Kräuter wie Wasabi, Petersilie, Koriander und Zitronengras in Frage.
  • Und vielleicht möchten Sie auch noch ein paar Ringelblumen kultivieren, um eine Salbe daraus zuzubereiten.
Kräuter in der Küche

Es gibt verschiedene Aspekte, unter denen Sie Kräuter auswählen können. Die Zusammenstellung nach "Geschmacksgruppen" ist auch eine schöne Idee.

  • Rettichartig und ein wenig scharf schmecken z. B. Kapuzinerkresse, Garten-Kresse, Rauken und Wasabi.
  • Zwiebelig kommen Zwiebeln und Schnittlauch daher.
  • Ein süßliches Aroma halten Anis, Fenchel, Dill, Gewürz-Tagetes und die Süßdolde bereit.
  • Wenn Sie es zitronig mögen, dann sollte auf dem Kräuterplan Zitronen-Melisse, Zitronenverbene und Zitronengras stehen.

Der perfekte Standort und Boden für Kräuter

Als nächstes kommt die Platzwahl. Kräuter sind Lebewesen und haben – genau wie wir Menschen – Bedürfnisse und Vorlieben. Werden sie vom Gärtner erfüllt, steht einer gesunden Entwicklung nichts entgegen.

  • Thymian und Rosmarin kommen aus trockenen kargen Gegenden und wachsen auf sandigen und steinigen Böden gut. Einen sonnigen und trockenen Platz mögen auch Bohnenkraut, Lavendel, Majoran und Salbei.
  • Sonnig soll es auch bei Basilikum, Borretsch, Dill, Estragon, Kapuzinerkresse und Melisse zugehen, aber gleichzeitig benötigen diese Kräuter einen mäßig feuchten Boden.
  • Für den Halbschatten und einen humosen, mäßig feuchten Boden sind Liebstöckel, Petersilie, Pfefferminze und Schnittlauch am besten geeignet.

Kräuter im Hochbeet

Auch in Ihrem Hochbeet können Sie Kräuter kultivieren, sollten dabei aber einiges beachten. Der Standort und die Erde Ihres Hochbeets geben nämlich vor, welche Kräuter darin gut gedeihen werden. Klassischerweise wird das Hochbeet für den Gemüseanbau genutzt – die gute Hochbeeterde garantiert beste Ernten. Mediterrane Kräuter wie Thymian, Salbei und Rosmarin werden sich hier nicht allzu wohlfühlen. Sie brauchen ein strukturstabiles luftdurchlässiges Substrat, um Staunässe und damit Pilzbefall vorzubeugen. Außerdem darf die Erde nicht zu nährstoffreich sein. Alternativ zum Gemüse-Hochbeet können Sie ein niedrigeres Hochbeet mit passendem Substrat für Ihre mediterranen Kräuter anlegen.
Salatkräuter wie Schnittlauch, Dill, Petersilie, Kerbel, Liebstöckel aber auch Melisse und Pfefferminze fühlen sich im Hochbeet aber sehr wohl. Mehrjährige Kräuter wie Pfefferminze, Melisse und Schnittlauch werden mit den Jahren größer, Höhe und auch die Wuchsform müssen bei der Pflanzung bedacht werden. Am besten setzen Sie hoch werden Kräuter wie Melisse und Minze in die Mitte vom Hochbeet. Vor allem Minzen breiten sich gerne aus. Am besten setzen Sie die Pflanzen jeweils in einen größeren Plastiktopf ohne Boden, um das Wachstum so in Schach zu halten.

Gut zu wissen

Da sich Petersilie und Schnittlauch gar nicht "grün" sind, sollten die beiden Kräuter nicht nebeneinander im Hochbeet platziert werden. Denken Sie auch daran, dass Petersilie zweijährig ist und immer wieder neu ausgesät werden sollte. Sie braucht aber immer einen neuen Platz, denn sie ist mit sich selbst unverträglich.

Beliebte Kräuter

Kraut Sorten
Basilikum
Basilikum

Neben der üblichen großblättrigen Art Ocimum basilicum gibt es noch eine ganze Reihe anderer Arten und Sorten, die sich im Wuchs, im Aussehen und im Aroma unterscheiden. Auch mehrjährige Arten lohnen einen Anbau, beispielsweise das Strauch- Basilikum (Ocimum spec.), das als Busch oder Hochstamm gezogen werden kann. Seine leuchtend violetten Blüten ziehen Hummeln und Bienen magisch an. Auch Tulsi, das Indische Basilikum (Ocimum tenuiflorum) ist mehrjährig.
Lavendel
Lavendel

Kompakt wachsen 'Hidcote Blue' und 'Dwarf Blue'. Eine weiße hohe Sorte ist 'Blue Mountain White', 'Nana Alba' blüht ebenfalls weiß und früher als andere Sorten. 'Munstead' zeichnet sich durch besonders gute Winterhärte aus.
Pfefferminze
Pfefferminze

Das Markenzeichen der Echten Pfefferminze (Mentha × piperita) ist ihr unnachahmlicher Mentholgeschmack – sie enthält sehr viel vom ätherischen Öl Menthol. Ananas-Minze hat weißbunte Blätter und ein fruchtiges Ananasaroma ohne Menthol. Erdbeer-Minze verbreitet schon beim leichten Berühren einen herrlichen Erdbeerduft. Sie wächst kompakt und ist gut für die Topfbepflanzung geeignet. Cocktail-Minze macht den legendären Cocktail Hugo zum Highlight des Sommers. Marokkanische Minze ist eine beliebte Teeminze mit mildem Mentholaroma, allerdings nur bedingt winterhart – sie braucht einen guten Winterschutz.
Rosmarin
Rosmarin

Für eine gute Winterhärte sind die Sorten 'Veitshöchheim', 'Arp', 'Blue Winter' und 'Hill Hardy' bekannt.
Schnittlauch
Schnittlauch

'Miro', ist eine feinröhrige Sorte mit mildem Geschmack, die sich sehr gut einfrieren lässt, 'Middleman', ist ein eher grobröhriger Schnittlauch. Empfehlenswert sind auch 'Grolau' mit breiten aromatischen Halmen und 'Elbe', eine weiß blühende Sorte.

Kräuter aussäen

Anzuchtschalen

Vor allem ein- und zweijährige Kräuter, aber auch so manches mehrjährige Kraut kann man gut selbst aussäen. Praktisch für die Aussaat sind Anzuchtkästen und Aussaatschalen. Die Schalen werden mit Anzuchterde gefüllt, die gut angedrückt wird. Darauf verteilen Sie die Samenkörner.

Bei der Keimung gibt es zwei Typen von Pflanzen: Lichtkeimer und Dunkelkeimer. Basilikum, Bohnenkraut und Estragon sind Lichtkeimer, sie wollen keine Bedeckung. Streuen Sie über das Saatgut nur wenig Sand, dann sind die Samen etwas geschützt, liegen aber nicht im Dunkeln und die Erde kann beim Gießen nicht so schnell verschlämmen. Die meisten Pflanzen sind allerdings Dunkelkeimer. Die Samen werden mit etwas Anzuchterde bedeckt und diese nochmals angedrückt.

Ab in die Erde – Auspflanzen

Kräuter im Topf mit einem gut durchwurzelten Erdballen können zwar das ganze Jahr über gepflanzt werden, die beste Zeit dafür ist aber entweder das Frühjahr oder der Herbst. Gut frostverträgliche Kräuter wie Liebstöckel und Johanniskraut wachsen im Herbst sehr gut an, dann nämlich, wenn es nicht mehr so warm ist und der Boden nicht mehr austrocknet. Mediterrane Kräuter wie Lavendel setzt man dagegen im Frühjahr. Sie kommen mit weniger Wasser aus und haben bis zum ersten Winter noch viele Monate Zeit, gut einzuwurzeln. Eine geeignete Zeit für das Auspflanzen sind trübe, warme Tage; am besten ist der Boden vom letzten Regen noch etwas feucht. Wenn die Kräuter vor dem Pflanzen für ein paar Stunden gewässert werden, sind die Bedingungen zum schnellen Weiterwachsen optimal. Das Erdloch sollte so tief ausgehoben werden, dass der Wurzelstock genauso tief sitzt wie im Topf. Das Kraut einsetzen, mit Erde auffüllen, die Erde gut andrücken und dabei einen kleinen Gießrand formen, damit das Wasser nicht ablaufen kann und beim Gießen direkt an die Wurzeln gelangt.

Kräuter pflegen

Zur Pflege der Kräuter gehört neben der Bodenlockerung und dem Gießen auch die Versorgung mit Nährstoffen. Man kann sagen, dass Pflanzen, die auf sandigen steinigen Böden gut wachsen, einen geringen Nährstoffbedarf haben, während Pflanzen, die auf humoseren Standorten gut gedeihen, mehr Nährstoffe benötigen. Hungrige Kräuter wie Schnittlauch und Petersilie werden am besten mit Kompost oder gekauften Kräuterdünger versorgt. Düngen Sie vor dem Austrieb im Frühjahr und noch einmal im Sommer. Anspruchslosere Kräuter wie Thymian kommen mit einer Düngergabe im Frühjahr aus.

Kräuter ernten

Natürlich können Sie jederzeit Blättchen abzupfen und für die Bowle, den Tee oder Salat verwenden oder ein paar Blüten für die essbare Dekoration. Das ist ja das Schöne an Kräutern, dass sie – einmal gut entwickelt – für den Genuss bereitstehen. Insbesondere wenn viel Erntegut ansteht und die Kräuter für die spätere Verwendung konserviert werden sollen, dann lohnt es sich, bestimmte Erntezeiten einzuhalten. Bei der Konservierung bleiben nämlich nicht alle Inhaltsstoffe erhalten und da ist es gut, wenn das Kraut beim Schneiden jede Menge davon eingelagert hat.
Kurz vor oder während der Blüte haben die meisten Kräuter den höchsten Wirkstoffgehalt und das meiste Aroma. Kraut, Blatt und Blüten werden am besten am Vormittag eines warmen Tages geerntet, wenn der Tau gerade abgetrocknet ist. Damit die Pflanzen sich gut wieder erholen, wird aber nie die ganze Pflanze geschnitten. Lassen Sie einige Triebe stehen, damit das Kraut sich wieder gut erholen kann.

Kräuter konservieren

Es gibt verschiedene Konservierungsmöglichkeiten für Kräuter. Beim Einfrieren und Trocknen stehen die Pflanzenteile später verschiedenen Verwendungen zur Verfügung: Aus getrockneten Kräutern können Sie Tee zubereiten und mit ihnen an Sommer- und Wintertagen räuchern. Suppen, Salate oder andere Gerichte werden sowohl mit getrockneten als auch mit eingefrorenen Kräutern aromatisiert. Die wertvollen Inhaltsstoffe können aber auch in Essig, Öl, Sirup, Pesto, Kräuterzucker oder Kräutersalz eingefangen und konserviert werden. In Salben, Cremes und Badesalzen verarbeitet, verwöhnen Kräuter über lange Zeit die Haut.

Kräuterpesto im Glas

Kräuter selber vermehren

Kräuter werden geerntet, damit man sie essen und damit würzen kann, um schöne Kräutersträuße aus ihnen zu binden oder sie in einer Salbe zu verarbeiten. Man erntet sie außerdem, um sich einen Vorrat anzulegen, z. B. für die kalte Jahreszeit, um sich an einem warmen Kräutertee zu laben. Doch es gibt noch eine andere Art der Ernte, die darauf ausgerichtet ist, Vorsorge für weitere Kräuteraussaaten zu treffen. Es geht um die Samenernte, und wer einmal daran Gefallen gefunden hat, der wird davon nicht mehr lassen wollen.

Kräutersamen

Gerade einjährige Kräuter produzieren sehr viele Samen, die sie mitunter auch verschwenderisch im Garten verteilen, wie beispielsweise die Ringelblume. Für Ein- und auch Zweijährige ist die Vermehrung über Samen also gut geeignet. Damit die Samen auch keimen, muss genau der richtige Zeitpunkt für die Ernte abgepasst werden. Die Samenstände sind dann trocken und kurz davor abzufallen. Will man ganz sichergehen und den Reifezeitpunkt nicht verpassen, kann man Tütchen über die Samenstände stülpen und diese leicht zubinden. Am Erntetag selbst sollte es unbedingt trocken sein, am besten auch die vorhergehenden Tage. Wird Saatgut nass aufbewahrt, schimmelt es und wird unbrauchbar. Bei Doldenblütlern, wie dem Dill, stülpt man zur Ernte eine Papiertüte über den Samenstand, schneidet ihn ab und schüttelt die Samen heraus, bei der Ringelblume werden die samentragenden Blütenköpfchen abgeknipst und locker in eine Tüte gefüllt. Wenn Sie die verschlossene Tüte mit den Händen "kneten", trennen Sie auf diese Weise die Samen von der Spreu, also den Samenhüllen. Bewahren Sie das Saatgut in mit Namen und Erntedatum beschrifteten Tütchen trocken und dunkel auf.

Junger Basilikum im Top

Bei mehrjährigen Kräutern wie Salbei, Rosmarin, Minze oder Estragon ist die Vermehrung über Stecklinge oder Steckhölzer erfolgsversprechender. Es gibt unterschiedliche Stecklingsarten, für Kräuter eignen sich Kopfstecklinge sehr gut. Viele Kräuter erhalten ihren Rückschnitt gleich bei der Ernte oder werden nach der Blüte zurückgeschnitten. Die Pflanze erhält so nicht nur ihre gute Form, sondern bildet auch viele neue Blätter. Gleichzeitig können die Pflanzen bei dieser Prozedur vermehrt werden. Nehmen Sie dafür gesund aussehende Triebe mit etwa vier bis sechs Blättern. Davon werden die unteren zwei bis drei Blätter entfernt, sodass am Steckling noch zwei oder drei Blätter verbleiben. Die meisten Stecklinge wurzeln in Wasser sehr gut; probieren Sie es einfach aus. Die Triebspitzen können aber auch in Substrat bewurzelt werden. Empfehlenswert ist ein Gemisch aus einem Teil Anzuchterde und zwei Teilen Sand. Spezielles Bewurzelungspulver, welches im Fachhandel erhältlich ist, fördert eine schnelle Wurzelbildung. Die Erde wird zuerst angefeuchtet, dann der Steckling so eingesetzt, dass die zwei bis drei Blattansatzstellen mit Substrat bedeckt sind. Wie beim Einpflanzen wird die Erde gut festgedrückt.

Kräutermix
Genießen Sie die vielfältigen Geschmacksrichtungen, welche Ihnen die Kräuter bieten.

Mit unseren Tipps und Tricks gelingt Ihnen der Kräuteranbau problemlos und Sie bringen so einen kulinarischen Hochgenuss in Ihre Küche.
Kräuter mit Tomaten und Olivenöl
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