Im Sommer steigen die Temperaturen im Gewächshaus rasch an – wird nicht rechtzeitig gegengesteuert, kann es den Pflanzen schnell zu warm werden.
Wir sagen Ihnen in diesem Ratgeber, wie Sie durch richtiges Lüften und Schattieren ein optimales Klima in Ihrem Gewächshaus schaffen.
Ideal für das Wachstum von Gemüsepflanzen sind normalerweise Temperaturen zwischen 15 und 24 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 80 Prozent. Eine gute Belüftung sorgt dafür, dass an warmen oder gar heißen Tagen die Innentemperatur des Gewächshauses nur geringfügig über der Temperatur im Freien liegt.
Mit geöffneten Dach- und Seitenfenstern sowie einer offenen Tür begünstigt man den gewünschten Luftaustausch im Gewächshaus. Bei einem langen Treibhaus optimiert eine zweite Tür die Lüftung. Beachten Sie dabei Folgendes:
Grundsätzlich sollte immer die wärmere Luft aus dem Gewächshaus entweichen können und durch kühlere, trockenere Frischluft ersetzt werden. In der kühlen Übergangszeit können Sie stoßlüften wie in der Wohnung – Fenster und Türen werden dafür für kurze Zeit komplett geöffnet; dadurch kühlt der Innenraum nur wenig aus. Auch im Winter sollten Sie immer wieder lüften, wenn sich etwa Kondenswasser an Decken und Wänden niederschlägt.
Effektiver Luftaustausch: Warme Luft steigt nach oben, kalte Luft sinkt nach unten. Ideal ist es einen Kamineffekt zu erzeugen. Dieser besagt, dass kältere Luft über Tür, Giebel- und Seitenwandfenster zugeführt wird und heiße Luft durch die Dachfenster aufsteigt und eine Sogwirkung entsteht.
Querlüftung: Eine Wirkung ähnlich dem Kamineffekt erzielen Sie mit der Querlüftung. Dazu öffnen Sie zwei gegenüberliegende Fenster, von denen sich das eine idealerweise auf der Sonnen-, das andere auf der Schattenseite befindet. Auch über die Giebelöffnungen, bspw. in Form von Türen oder in Kombination mit einem Giebelausstellfenster, sorgen Sie für einen entsprechenden Luftstrom.
Stetige Lüftung ist vor allem in den Sommermonaten notwendig, wenn die Temperaturen nachts nicht mehr unter 10 bis 15 Grad Celsius absinken. Die Fenster bleiben dann konstant geöffnet oder in Kippstellung. Auch die Tür, welche idealerweise zweigeteilt ist, wird nicht geschlossen. Der geöffnete Türoberflügel sorgt dabei für ausreichend Frischluft während der geschlossene Unterteil Schnecken, Mäuse und andere Tiere fernhält.
Viele Gewächshausgärtner setzen statt auf manuelles Öffnen auf automatische Fensteröffner . Diese werden am Fenster befestigt und öffnen bzw. schließen sich, wenn bestimmte Temperaturwerte erreicht werden. Die Fensteröffner funktionieren nach einem einfachen Prinzip:
Um trotzdem flexibel reagieren zu können, empfiehlt es sich, nur die Hälfte der Dachfenster zu automatisieren. Mit manuell zu öffnenden Fenstern besteht weiterhin die Möglichkeit bei kühleren Temperaturen individuell zu lüften, um zu hoher Luftfeuchtigkeit und somit Taubildung vorzubeugen und für ein ausgeglichenes Klima im Gewächshaus zu sorgen.
Ist die Luft im Gewächshaus bei Hitze oder weil längere Zeit nicht gelüftet werden kann zum Stillstand gekommen, macht es Sinn, sie umzuwälzen. Dadurch wird die warme Luft vom Dachbereich wieder zum kühleren Boden befördert. Idealerweise montiert man den Ventilator im Firstbereich, etwa zwei Meter von der Tür entfernt, wo die Temperatur am höchsten ist. Ventilatoren haben folgende Wirkungen:
Ein Solar-Umluftventilator hat den großen Vorteil, dass er nicht von einem Stromanschluß abhängig ist und somit kostenlos arbeitet.
Für größere Gewächshäuser bietet sich ein Umluftventilator an, welcher mit Strom betrieben wird. Dieser hat ein weitaus höheres Fördervolumen.
Tipp: Mit einer Hochleistungsheizkanone schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe – im Sommer sorgt diese für ausreichend Umluft und im Winter schützt sie durch Hinzuschalten der eingebauten Heizung vor Frost.
Steigt im Sommer die Temperatur im Gewächshaus so stark an, dass sie auch durch Lüften nicht mehr auf einem vertretbaren Maß zu halten ist, kann man die Sonneneinstrahlung verringern. Am effektivsten sind hier Schattiernetze, die von außen am Gewächshaus angebracht werden. So können die Sonnenstrahlen garnicht erst auf die Außenhülle treffen und das Innere erwärmen. Schattiernetze und -matten reduzieren die Sonneneinstrahlung um 50 bis 60 Prozent. Wie hoch der Sonnenschutz ist, hängt vom Gewebe ab: Je dichter und je dunkler, desto effektiver ist es. Ganz wichtig bei jeder Form der Schattierung ist, dass der Luftaustausch dadurch nicht verhindert werden darf.
Das ist auch von der Bedachung abhängig: Klarglas lässt sehr viel direktes Licht herein. Hier ist die Gefahr von Verbrennungen und Überhitzungen am höchsten, die Schattierung muss am frühesten erfolgen. Nörpelglas und Stegplatten sind pflanzenfreundlicher, weil das Licht beim Durchgang besser gestreut wird. Dadurch wird die Gefahr verringert, dass die Pflanzen verbrennen.
Individueller schattieren kann man mit Matten , die in Bahnen über das Gewächshaus gelegt werden. So ist auch eine Teilschattierung möglich, die den Lichtentzug in Grenzen hält. Mit einem Schattiernetz deckt man eine größere Fläche ab. Beide Elemente sind gleichzeitig ein wirkungsvoller Hagelschutz.
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