Melonen sind der ideale Sommersnack, herrlich erfrischend und saftig, gesund und bekömmlich. Ursprünglich stammen sie aus dem sonnigen Afrika. Wer ein Gewächshaus hat, kann die leckeren Exoten aber auch bei uns anbauen.
Wir zeigen, worauf es dabei ankommt.
Melonen gehören zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Sie sind eng mit den Gurken verwandt (siehe Ratgeber Gurken ) und gelten sozusagen als deren große runde Schwestern. Sie ähneln sich im Erscheinungsbild was Wuchs und Blätter betrifft und stellen vergleichbare Ansprüche. Die Heimat der Melonen sind tropische und subtropische Regionen, was auf ein großes Wärmebedürfnis hindeutet. Hinzu kommt ein hoher Wasser- und Nährstoffbedarf. Zwar gibt es auch Sorten, die im Freiland gedeihen, zum Beispiel in milden Weinbaugebieten auf einem vollsonnigen, windgeschützten Mistbeet, doch am besten gedeihen sie in Deutschland immer noch im Gewächshaus oder Frühbeet . Nur hier können Gärtnerinnen und Gärtner die idealen Bedingungen schaffen.
Lässt man sich ein Stück Melone schmecken, kommt man in den Genuss eines süßen, saftigen und sehr erfrischenden Aromas. Der erste Gedanke dabei: was für ein herrliches Obst! Aber, falsch gedacht. Melonen sind Fruchtgemüse, ganz wie ihre Verwandten Gurke, Kürbis und Zucchini.
Die einjährigen Melonen bilden lange Triebe. Um die Anbaufläche klein zu halten, bietet es sich an, diese an Rankhilfen oder Ranknetzen aufzuleiten und so den gesamten Gewächshausraum auszunutzen. Sie wachsen ausladend und brauchen auch bei dieser Anbauform entsprechend Platz: Auf einem Quadratmeter gedeihen etwa zwei Pflanzen.
Angebaut werden entweder Zuckermelonen (Cucumis melo), die sich wieder in Cantaloup-Melonen (glattschalig, längsgerieft), Honigmelonen (glatte Schale oder leicht gerippt) und Netzmelonen (runde Form, genetzte Schale) aufteilen, oder Wassermelonen (Citrullus lanatus), die einen Wasseranteil von 90 Prozent besitzen. Je nach Sorte besitzt das Fruchtfleisch eine rote, orange, weiße oder grünlich-gelbe Farbe. Bewährte Sorten sind zum Beispiel:
Melonen mögen es warm, sowohl bei der Anzucht als auch zum Wachsen und Gedeihen. Mitte bis Ende April stecken Sie die Samen in kleine Töpfe mit acht Zentimeter Durchmesser und ziehen sie auf einer warmen Fensterbank groß. Die optimale Keimtemperatur liegt bei 25 bis 28 °C. Nach den Eisheiligen werden sie ins Gewächshaus gepflanzt (vorher ggfs. Abhärten!) mit circa einem Meter Abstand, alternativ ins Frühbeet. Die Pflanzen brauchen eine Lufttemperatur von 18 bis 24 °C und einen humusreichen lockeren Boden mit Temperaturen von mindestens 16 °C, besser 24 bis 30 °C.
Wie die Gurken sind auch Melonen Starkzehrer, sie brauchen sogar mehr Nährstoffe als Gurken und Tomaten. Am besten reichern Sie den Boden im Gewächshaus im Frühjahr mit Kompost an und lassen ihn vier Wochen ruhen, bevor die Jungpflanzen gesetzt werden. Während der Wachstumsphase sorgen Sie dann mit einem Flüssigdünger wöchentlich für Nachschub.
Beginnend mit dem Fruchtansatz und bis die Früchte ihre volle Größe erreicht haben, besteht bei Melonen ein hoher Wasserbedarf. Eine niedrigere Luftfeuchte während der Blüte wirkt sich aber positiv auf die Befruchtung und die Pflanzengesundheit aus. Vermeiden Sie in der Reifezeit auf jeden Fall starke Schwankungen der Temperatur und Luftfeuchtigkeit, denn das kann zum Platzen der Früchte führen. Gegossen wird nur in den Wurzelbereich, am besten morgens und nicht mit kaltem Wasser. Hilfreich für die Pflege sind Solarventilatoren und Bewässerungsringe .
Bei Melonen handelt es sich um getrenntgeschlechtliche Pflanzen, die gelben männlichen und weiblichen Blüten befinden sich aber auf derselben Pflanze: Da die Früchte nur aus befruchteten weiblichen Blüten entstehen, bedarf es bei den Zuckermelonen eines Schnitts.
Beim ebenerdigen Anbau wird zuerst der Haupttrieb nach dem vierten Blatt entspitzt. Dann bilden sich Seitentriebe, von denen Sie etwa vier Stück erhalten, die ebenfalls nach dem vierten bis fünften Blatt entspitzt werden. Erst an den Seitentrieben zweiter Ordnung, die sich nun bilden, bringen die Melonen weibliche Blüten hervor. Achten Sie auf eine gleichmäßige Verteilung der Triebe auf dem Boden. Lassen Sie pro Ranke maximal sechs Früchte ausreifen, damit diese schön süß werden und ihre Größe erreichen, dann auch die Seitentriebe zweiter Ordnung kappen.
Werden die Pflanzen hingegen aufgeleitet, ist es noch einfacher: Lassen Sie den Haupttrieb bis zur Dachrinne wachsen und kappen ihn dann, um die Seitentriebbildung zu fördern. Die neu gebildeten Seitentriebe werden nach dem zweiten Blatt gestutzt, damit die Seitentriebe zweiter Ordnung entstehen.
Achtung: Bei den Wassermelonen bilden sich die Fruchtansätze an den Triebenden. Deshalb werden die Triebe hier nicht eingekürzt!
Melonen sind Fremdbefruchter und auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Deshalb ist es ratsam, beim Gewächshaus Türen und Fenster zu öffnen, damit Bienen und Co. hineinfinden. Gibt es keine ausreichende Insektenpopulation, helfen Sie nach und übertragen den Pollen mit einem sauberen trockenen Haarpinsel von den männlichen auf die weiblichen Blüten.
Je nach Art und Sorte gelangen die Melonen ab Anfang August zur Erntereife. Damit die Früchte geschützt sind, können Sie beim ebenerdigen Anbau Stroh oder kleine Brettchen unterlegen. Anzeichen für die Reife sind das Erreichen der sortentypischen Fruchtfarbe sowie ringförmige Risse, die sich am Stielansatz zeigen, zudem wird der Stiel trocken. Zuckermelonen duften dann auch süß und verführerisch. Und bei Wassermelonen können Sie einen Klopftest machen: Klingt es hohl, sind die Früchte reif.
Schneiden Sie die Früchte mit einem scharfen Messer am Stiel ab. Am besten verspeist man die Melonen frisch. Vor allem Wassermelonen sind aufgrund ihres hohen Wassergehaltes die perfekten Durstlöscher bei heißen Temperaturen.
Mit diesen Tipps können Sie im Gewächshaus etwas ganz Besonderes ernten. Ihre Familie und Freunde werden staunen!
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