Behalten Sie Ihre Tomaten den Sommer über im Auge und unterstützen Sie sie mit ein paar Pflegemaßnahmen. Wenn dann die ersten sonnengereiften Früchte auf dem Teller liegen, sind alle Mühen vergessen – dann ist Tomatengenuss pur angesagt!
Ab Mitte Mai dürfen in unseren Breitengraden die Tomaten an ihrem endgültigen Platz im Garten wachsen - entweder im Freilandbeet, am besten mit Schutzdach , in einem Pflanzenhaus oder einem Gewächshaus . Die Grundlagen für die Anzucht und einen perfekten Start finden Sie in unserem Ratgeber Tomaten - Teil 1 . Jetzt geht es vor allem darum, dass die Paradeiser genügend Feuchtigkeit und Nährstoffe bekommen, um optimal zu gedeihen. Vergessen Sie nicht, gut zu lüften bzw. feuchtes Laub zu vermeiden, damit sich keine Krankheiten ausbreiten können. Dann steht einer reichen und gesunden Ernte nichts mehr im Wege.
Durch den geschützten Standort unter einem Dach oder im Gewächshaus sind Tomaten auf Ihre Wassergaben angewiesen, da der natürliche Niederschlag nicht auf direktem Weg bei ihnen ankommt. Gießen Sie die Tomaten regelmäßig mit temperiertem Wasser, der beste Zeitpunkt ist am späten Vormittag. Das Wasser nicht über die Blätter, sondern direkt auf den Boden geben. Sehr hilfreich ist ein Bewässerungsring . Am einfachsten und effizientesten geht es mit einer Tropfbewässerung .
Um zu hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden, sollten Sie nach dem Gießen im Pflanzen- bzw. Gewächshaus ausreichend lüften. Nutzen Sie für einen schnellen Luftaustausch im Gewächshaus alle seitlichen Öffnungen, wie Türen und Giebelausstell- bzw. Seitenwandfenster. Tipp: Lassen Sie diese möglichst immer geöffnet und schließen Sie diese lediglich bei Unwetter oder wenn die Temperaturen nachts unter 10 °C fallen. Weitere nützliche Tipps und Tricks zum Thema Lüften und Schattieren finden Sie in unserem Ratgeber .
Eine Mulchschicht hilft den Tomaten, sie verhindert das Austrocknen des Bodens und reduziert die Gießmenge. Zudem gelangt kaltes Wasser nicht direkt an die Wurzeln. Geeignete Materialien sind Stroh, getrocknete Brennnessel- oder Beinwellblätter oder angetrockneter Rasenschnitt sowie die bei der Pflege entfernten Tomatenblätter - wichtig: nur gesunde Blätter verwenden.
Bei Stabtomaten weiterhin die Seitentriebe ausgeizen - dann steckt die Pflanze ihre Energie in die Früchte - und generell dafür sorgen, dass die Pflanzen nicht zu viel Blattmasse bilden. Auch die Blätter, die den Boden berühren, werden entfernt (siehe Mulchen). Wenn nötig, die nach oben wachsenden Triebe weiterhin an der Kletterhilfe anbinden, damit Triebe und Früchte nicht abknicken.
Um die Befruchtung zu unterstützen, die Blüten von Zeit zu Zeit schütteln und in Schwingungen versetzen. Der beste Zeitpunkt dafür ist die Mittagszeit, wenn die Pflanzen abgetrocknet sind. Achten Sie auch auf geöffnete Fenster und Türen, durch die Bestäuber ins Gewächshaus gelangen können.
In der Hauptwachstumszeit von Juli bis September verabreichen Sie regelmäßig einen handelsüblichen Tomatendünger (enthält weniger Stickstoff, mehr Phosphor und Kali), gerne in flüssiger Form, oder Sie gießen mit einer Pflanzenjauche (z.B. Brennnessel). Eine Stickstoff-Überdüngung sollte man vermeiden, sonst sind Tomaten anfälliger für Pilzkrankheiten, da es zu viel Blattmasse und zu wenig Blüten/Früchte gibt. Das Verwenden von Biomyc Vital fördert zudem Wachstum und Vitalität und Stressresistenz bei Trockenheit.
Tomaten benötigen einen schwach sauren pH-Wert um 6,5 (Säuregrad des Bodens), welche mittels einer pH-Messung überprüft werden kann. Ein falscher Säuregrad- oft in Folge von Trockenheit, führt bei Tomaten zu Kalziummangel und Blütenendfäule. Dies kann durch die Gabe von Kalk (Kalzium) behoben werden.
Tipp: Bei Tomaten, die im Topf kultiviert werden, ist das Erdvolumen und somit das Nährstoffangebot und der Wasservorrat stark begrenzt. Deshalb müssen Sie in diesem Fall mehr bzw. öfter gießen und düngen.
Die Tomatenernte beginnt im Juli, Haupterntemonate sind August und September; in warmen Gegenden oder in Gewächshäusern mit Heizung zählt auch noch der Oktober dazu. Es werden nur reife Früchte (die sortentypische Farbe muss erreicht sein) geerntet und diese idealerweise frisch verzehrt oder verwertet. Pflücken Sie die reifen Früchte vorsichtig ab, denn ein Abreißen kann zu Wunden am Trieb führen, über die Keime eindringen. Dazu die Tomaten an der verdickten Stelle am Fruchtstiel zwischen die Finger nehmen und vorsichtig zur Seite brechen. Dicke Fruchtstiele, wie die der Fleischtomaten, ggfs. mit der Schere abschneiden. Ist der Fruchtstiel noch elastisch, sollten die Früchte noch länger reifen.
Die Tomatenpflanze enthält das Glykoalkaloid Tomatin, das in Trieben, Blättern, Blüten und grünen, unreifen Früchten vorkommt. Es wirkt giftig auf Insekten und Pilze, so dass sich die Pflanze auf natürliche Weise wirksam gegen Insektenfraß und Pilzkrankheiten schützt. Es stimmt also, dass grüne Tomaten giftige Substanzen enthalten, was man auch an ihrem bitteren Geschmack erkennen kann. Vom Verzehr grüner Früchte ist daher grundsätzlich abzuraten. Andererseits sind die Mengen an Tomatin in unreifen Früchten so gering, dass der Verzehr einer normalen Menge unbedenklich ist. Um schwere Vergiftungserscheinungen hervorzurufen, müsste man etwa 600 Gramm unreife Tomaten roh verzehren, bei halbreifen Tomaten sind es schon zehn Kilogramm rohe Früchte, um gefährlich zu werden, da die Alkaloide in der Pflanze während des Reifeprozesses abgebaut werden. Grüne Tomaten können daher bedenkenlos zum Einkochen oder zur Herstellung von Marmelade oder Chutneys verwendet werden.
Es gibt übrigens auch spezielle Tomatensorten, die in reifem Zustand grün oder grünlich bleiben und essbar sind, z.B. 'Evergreen', 'Green Zebra', 'Green Grape', 'Green Ananas' oder 'Lime Green Salad'.
Eine noch sonnenwarme Tomate direkt vom Strauch zu naschen, ist ein Geschmackserlebnis. Besonders beliebt sind die handlichen Cherry- und Cocktailtomaten, die zudem den höchsten Zuckergehalt haben und süß schmecken. Oder Sie legen Tomatenscheiben aufs Butterbrot, kombinieren die Frucht mit Mozzarella und Basilikum zum italienischen Klassiker Caprese oder mischen sie in Salate aller Art. Mediterrane Kräuter wie Oregano, Thymian, Salbei und Basilikum passen ebenso gut dazu wie die Klassiker Petersilie und Schnittlauch.
(von unserer Mitarbeiterin Manuela Brey)
Zutaten für 4 Personen:
Zubereitung:
Tomaten in sehr kleine Würfel schneiden und in eine Schüssel geben. Eine Knoblauchzehe schälen und zu den Tomaten pressen. Basilikum hacken und ebenfalls zur Tomatenmischung geben. Mit Salz und Pfeffer würzen und ziehen lassen.
In der Zwischenzeit eine Knoblauchzehe schälen, in eine kleine Schüssel pressen und mit dem Olivenöl vermischen. Das Baguette in Scheiben schneiden und mit diesem Knoblauchöl einstreichen. Die Scheiben im vorgeheizten Backofen bei 200°C Ober- und Unterhitze oder in der Pfanne rösten bzw. grillen.
Abschließend die Tomaten durch ein Sieb gießen und auf den gerösteten Brotscheiben verteilen.
Aber auch in gemischten Gemüse- oder Fleischpfannen, in Suppen und Soßen lassen sich Tomaten vielfältig verarbeiten. Passierte Tomaten dürfen auf keiner Pizza fehlen und sind die Basis für viele Nudelgerichte wie Lasagne, noch konzentrierter wird das Aroma durch die Verarbeitung zu Tomatenmark.
Wer den Tomatengeschmack für Herbst und Winter konservieren möchte oder eine Tomatenflut im Garten erlebt, kann die Früchte auch einkochen (z.B. Saucen, Chutneys, Marmeladen), süß-sauer oder in Öl einlegen oder sogar trocknen.
(von unserer Mitarbeiterin Martina Böhler)
Zutaten für 4 Personen:
Zubereitung:
Halbierte Tomaten in eine große Schüssel geben, kräftig salzen und pfeffern. Parmesan darüber geben und den gepressten Knoblauch, Pinienkerne drüber verteilen - danach Basilikum darüber streuen. Olivenöl darüber träufeln und das Ganze über Nacht ziehen lassen.
Kurz vor dem Essen: Spaghetti bissfest kochen und heiß unter die vorbereitete Tomatenmischung geben. Die Soße erwärmt sich nur durch die Spaghetti - tolles Sommer Essen und gut vorzubereiten.
Im Spätsommer (September) sollten die obersten Blütentriebe ausgebrochen werden, damit sich alle Kraft auf die vorhandenen Fruchtansätze konzentrieren kann. Je nach Klima ist die Ernte Ende September oder im Oktober abgeschlossen. Sinkt die Nachttemperatur unter 10 °C, entwickeln sich an den Früchten am Strauch glasige Flecken und die Gefahr der Kraut- und Braunfäule ist hoch. Die Ernte sollte daher vor diesem Zeitpunkt erfolgen.
Grüne oder halbreife Tomaten können einige Wochen gelagert werden und nachreifen (nur makellose Früchte verwenden). Am besten die Früchte in Zeitungspapier einwickeln und in einer flachen Kiste lagern. Stellen Sie diese in einen Raum mit einer Temperatur zwischen 18 °C und 20 °C. Eventuell ein paar Äpfel dazulegen, um den Reifeprozess zu fördern. Alternativ können Sie die ganze Pflanze ernten, die Blätter entfernen und die Pflanze kopfüber an einem trockenen, luftigen und nicht zu kalten Ort zum Nachreifen aufhängen. Diese Früchte haben jedoch nicht das gleiche Aroma wie am Strauch gereifte Tomaten.
Im Oktober die Tomatenpflanzen komplett aus dem Beet entfernen und die gesunden Pflanzenteile auf den Kompost geben – kranke dagegen in die Restmülltonne. Tomaten-/Gewächshäuser sowie Spiralstäbe und Aufbindefäden gründlich reinigen und ggf. desinfizieren.
Wenn Sie sortenfeste Tomaten gepflanzt haben, können Sie Samen für die nächste Saison gewinnen. Wählen Sie dazu nur vollreife, gesunde Früchte von einer ertragreichen Pflanze. Die Frucht halbieren, die Samen mit einem Löffel vorsichtig und mit möglichst wenig Fruchtfleisch herauslösen, in ein Sieb geben und unter fließendem Wasser abspülen. Am Samen bleibt zunächst eine gallertartige Hülle zurück, die aber nicht stört. Die Samen auf einem Teller ausbreiten – mit Hilfe eines spitzen Messers kann man nun Samen für Samen auf einem Küchenkrepp zum Trocknen ausbreiten. Nach ca. 10 - 14 Tagen können die getrockneten Samen in eine geschlossene, lichtdichte Dose oder in ein Samentütchen gefüllt und an einem trockenen Ort aufbewahrt werden. Beschriftung nicht vergessen!
Selbst gezogene, frisch geerntete Tomaten schmecken am besten und bringen uns das ultimative Sommerfeeling. Und das lässt sich dank der vielfältigen Verarbeitungsmöglichkeiten auch für den Winter konservieren.
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